DANIEL WOLFF
Berührung ist Alltag. Berührung ist immer. Sobald wir atmen, sobald wir Luft an unserer Haut spüren. Schon wenn wir Worte aufschnappen. Wenn wir etwas sehen. Wenn ein Mensch zu uns spricht – wenn wir miteinander reden. Und natürlich ist Berührung zwischen Körpern. Die sich unabsichtlich oder absichtlich einen Raum teilen. In großer Geschwindigkeit, und meist unbemerkt, entstehen oft eigene Gefühle zu einer Berührung. Eigene Gedanken. Dabei mischen wir das, was wir früher erlebt haben, mit dem, was wir jetzt empfinden. Kein Empfinden heute besteht nur aus dem, was jetzt grade ist.
Wir sind dabei geneigt, unser Empfinden als DEN Maßstab zu sehen: Eine Begegnung ist uns dann genehm, wenn sie unserer Erwartung an eine genehmen Begegnung entspricht. Oder wenn sie in die Richtung geht, die wir uns wünschen. Viel zu schnell geraten wir so (im Alltag, im Sex, in der Politik…), in eine Spirale von Vorwürfen, die uns weit vom wirklichen Empfinden, vom Kontakt zu uns selbst und vom Kontakt zu unseren Partnern wegführt. Lassen wir uns unser Fühlen so weit, so tief und vor allem so früh wahrnehmen wie möglich. Und zusätzlich eine Sprache finden, mit der wir uns einander mitteilen können. Die unwahrscheinlichsten Dinge, das Unvorhergesehene, kann geschehen, wenn wir uns „zu uns selbst wagen“, zum Fühlen und zur Kommunikation mit den Menschen um uns herum.
„Das Leben spüren, das wir leben.“
Es ist mir eine große Ehre, Liebeskultur mit gestalten zu dürfen.
Einen riesen, einen herzlichen Dank an meine Kollegin und Freundin Sonja Lohr und an meine Partnerin Silvia Gächter.
Daniel Wolff, Karlsruhe im Herbst 2017